„Saving people – hunting things“
In wenigen Wochen werden die letzten Episoden von Supernatural laufen – eine der langlebigsten Serien im Mystery/Fantasy-Bereich.
Die Brüder Sam und Dean Winchester jagen Monster, um den Tod Ihrer Mutter zu rächen, anfangs schien dies – und der düstere Farbfilter der Serie – alles zu sein, was Woche für Woche passiert. Doch nach etwa drei Jahren hat man gemerkt, die Serie geht in vielem einen Schritt weiter als es sich andere Formate trauen.
So durchlaufen die Brüder hier wortwörtlich die Endzeitgeschehnisse aus dem Buch der Offenbarung des Johannes. Eine ganze Staffel über sind alle 7 Siegel, die 7 Schalen des Zorns und die 7 Posaunen aus der biblischen Überlieferung abgehandelt worden. Und dies alles ist erst Staffel 5 (von 15)!
In den folgenden Jahren hat Supernatural alles mitgenommen, was – nicht nur – die jüdisch-christliche Mystik hergibt: Erzengel, Purgatorium, Gottes Schwester, Propheten…
Auch wenn zwischendurch mehrere Schwächen in der Serie durch kreative Wechsel zu bemängeln sind: Wenn man sich für christliche Motive in Popculture, interessiert kommt man nicht an dieser Serie vorbei.
Was ich aber am besten an der Serie finde – und was mich immer weiter schauen ließ – ist, dass immer mal wieder ein „Monster“ nicht das reine Böse ist, für dass es alle halten.
Sam und Dean sind knallharte Jäger, aber sie wissen, dass ihr Codex nicht allwissend ist, Sie widersetzen sich ihren eigenen Regeln und lassen „Monster“ ziehen, gewähren Gnade, wenn ein Wesen Reue zeigt. Während der Apokalypse müssen sie mit dem Tod persönlich paktieren.
Viele Jahre lang wird der König der Hölle eher ein Verbündeter als ein Feind für sie. Und sie haben einen Engel, der Sie begleitet und der von Ihnen lernt, was es heißt menschlich zu handeln. Beiden bringen Sie vieles bei – aber von beiden lernen sie auch, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt.
Die Serie bringt mich immer wieder dazu, innenzuhalten: Ist jedes vermeintliche Unwesen wirklich so schlimm wie es auf den ersten Blick scheint? Ich freue mich, dass sich nicht nur die Charaktere bei Supernatural entwickeln, sondern dass das für uns alle gilt. Ich bin gespannt, was ich in den nächsten 5-15 Jahren lernen werde…
[Diese Andacht ist am 09.09.2020 erschienen auf dem Insta-Kanal von Mainquest Ministries]